Mehr als Hirten auf dem Felde

Es tut sich was zwischen den Tannen: Da stehen auf einmal Figuren aus Holz, 1,20 Meter groß und nicht zu übersehen. Wer mehr wissen will, muss näherkommen. Da steht ein kleiner Text, ein Impuls und eine Einladung. Und wer noch mehr wissen will, zückt sein Smartphone und ruft den QR-Code auf. Da geht es dann zur Homepage der Kirchengemeinde Mildstedt. Die Figuren wandern, sie begegnen sich, es kommen immer neue hinzu. So entsteht ein lebendiger Adventskalender mitten in der Natur, die Weihnachtsgeschichte kommt zu den Menschen.

In der Mitte das Kind

„Wir bringen die Weihnachtsgeschichte nach draußen, dorthin, wo die Menschen sind“, sagt Pastorin Jessen-Thiesen. Liebevoll hat Jugendarbeiterin Annika Pludrzinski die Figuren gesägt und Konfirmanden haben sie bemalt. Gerade ist Maria dem Engel begegnet, der ihr sagt, dass sie ein Kind, ein ganz besonderes, zur Welt bringen wird. Die Hirten stehen schon in der Heide, demnächst werden sich Maria und Josef auf den Weg machen. Und ganz Ende kommen sie alle zusammen: die Hirten und das Heilige Paar, die Könige, die Schafe und natürlich die Engel, die von der Geburt des Heilands singen. Und in der Mitte das Kind, in einer Krippe liegend.

In den Tannen und bei der Baumkirche

25 Figuren sind es geworden, die Szenerie entsteht in den Mildstedter Tannen und in Rantrum bei der Baumkirche. „Ich stelle mir vor, dass Menschen beim Spazierengehen – allein oder mit dem Hund – diese Figuren sehen und sich von ihnen begleiten lassen“, so Jutta Jessen-Thiesen. Schon beim Aufstellen blieben Passanten stehen, guckten und fragten. „Das ist uns wichtig, gerade jetzt, wo nicht jeder in die Kirche gehen kann oder mag.“ Sehenswert ist auch die Homepage www.kirche-mildstedt.de. Dort finden sich kleine meditative Videobotschaften der Pastorin zu den einzelnen Stationen. Für Kinder gibt es eine Bastelanleitung, und für alle, besonders aber für die, die im Moment das Chorsingen so arg vermissen, ist auch ein Musikstück eingebettet, das zuhause am Bildschirm gerne laut mitgesungen werden darf.

Ein Stück Schoki für den Weg

„Wir gehen einen Weg durch die Adventszeit“, sagt Jutta Jessen-Thiesen. Für die Schulkinder steht ab Freitag noch der Nikolaus vor der Kirche und man kann sich ein kleines Stück Schokolade für den Weg mitnehmen. Er hat sozusagen Gaststatus in dem Projekt, weil er ja nicht direkt in die Weihnachtsgeschichte gehört. Aber seine eigene hat ja durchaus mit Weihnachten zu tun: Weil in dem Christuskind ja Gott zur Welt kommt, geht auch Nikolaus in die Welt und steht für den Nächsten ein.

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